Beziehungskrisen können durchaus mit kreativen Mitteln – gegebenenfalls mit professioneller Hilfe – gelöst werden. Geschieht das, können sie zum inneren Wachsen beider Partner beitragen. Doch häufig genug sieht die Sache anders aus. Das Vertrauen in das Gegenüber bröckelt. Immer wieder kommen dieselben Themen auf den Tisch. Zermürbende Psycho-Taktiken und Machtspielchen berauben beide um den inneren Frieden.
Dauerstreitigkeiten führen nur selten zu einem Erkenntnisgewinn, sondern meistens dazu, dass jemand als Sieger vom Platz geht. Sein gegenüber fühlt sich entwertet, übergangen und nicht respektiert. Unter solchen Bedingungen kann die Magie der Liebe nur leiden. Sie wird am Ende ihren Glorienschein einbüßen.
Warum fällt die Trennung vielen so schwer?
Dass viele Paare trotz zermürbender Debatten und dezimierten Gefühlen zusammenbleiben, hat meist finanzielle Gründe. Immerhin sind oft finanzielle Verflechtungen und Abhängigkeiten gegeben. Es ist meist eine gemeinsame Wohnung da. Die Scheidung wird auch nicht gerade billig. Oftmals sind Kinder oder Tiere da, wegen derer man den Partner nicht verlässt. Sachwerte und Erziehungspflichten müssten aufgeteilt werden.
Auch Ängste sind häufig im Spiel. Das Alleinsein ist unbequem. Mancher hofft, dass es ihm erspart bleibt, nochmals neu anzufangen – vor allem im fortgeschrittenen Alter. Nach Trennungen muss jeder sich neu aufstellen. Beide können eine neue Beziehung eingehen und sich in dem, was sie sind, neu definieren. Jeder erleidet Verluste. Bei endgültigen Trennungen gibt es gefühlt keine Gewinner, nur Verlierer. Zudem wird der, der den anderen verlässt, meist die gemeinsamen Freunde verlieren. Unabhängig von allem, was innerhalb der Beziehung geschah, ist der, der den anderen verlässt, ein Bösewicht. Die Bekannte und Freunde ergreifen sehr schnell Partei. Der Bösewicht, der den anderen verlassen hat, gerät in Rechtfertigungs- und Erklärungsdruck.
Manchmal ist eine Trennung der beste Weg und eine Patnerrückführung das richtige
Bei einem Neuanfang können beide Partner ihre Seele von all dem Ballast bereinigen, den die Beziehung in ihnen hinterlassen hat. Das kann ein Aufatmen einleiten, aber auch sehr beschwerlich werden. Eine Zeit der Ungewissheit beginnt. Davor haben viele Menschen Angst. Sie bleiben lieber viel zu lange im gewohnten Umfeld – und im gewohnten Spiel der Kräfte. Mancher hasst sich selbst dafür, dass er sich das Weggehen nicht traut. Viele bleiben deshalb in erkannt destruktiven Umständen stecken. Doch es gibt Auswege: Gegebenenfalls können eine astrologische Beratung oder ein Gespräch mit dem Therapeuten erkennen lassen, dass die Trennung der beste Weg ist.
Wenn die Bedingungen günstig sind, ist es nach einer Weile möglich, neue Qualitäten im anderen zu entdecken. Es wird möglich, sein eigenes inneres Wachstum zu befördern. Die Aufarbeitung dessen, was war, ermöglicht neue Anfänge. Trennungen verändern jeden. Doch wer sagt, dass die Veränderungen nicht zum Guten sein können? Viele geschiedene Paare entdecken neue Seiten an sich. Sie erneuern ihre gegenseitige Wertschätzung und erkennen, dass auch getrennte Wege gut sein können. Manchmal führen sie Paare an anderer Stelle erneut zusammen. In anderen Fällen erziehen beide gemeinsam Kinder, werden Großeltern – und haben trotzdem ein eigenes Leben mit einem neuen Partner. Das eine schließt das andere nicht aus.
Die Kardinalfrage ist, ob beide zulassen, dass die Beziehung in einem emotionellen Desaster oder tödlicher Gleichgültigkeit endet, oder neue Möglichkeiten der Entwicklung erhält. Trennungen können einvernehmlich und respektvoll verlaufen. Dazu ist das Bemühen erforderlich, den verbliebenen Rest an Respekt und Liebe retten zu wollen. Wenn Beziehungskrisen zum Dauerzustand werden, muss die Kompatibilitätsfrage gestellt werden. Niemand ist schuld, wenn Paare nicht so gut zusammenpassen wie gedacht. Daraus einen Krieg zu machen, der viele Nerven kostet und das Leben beider vergiftet, ist keine kluge Wahl.
Mutig das Thema Trennung anzusprechen, gemeinsam die damit verbundenen Ängste zu betrachten und dabei die eingefahrene Gesprächsmechanik zu unterbrechen, kann schwierig sein. Doch es kann auch befreiend wirken. Oftmals ist bei beiden bereits die Erkenntnis vorhanden, dass es so nicht weitergeht. Das Scheitern wird so lange wie möglich geleugnet. Niemand möchte mit den unschönen Folgen einer Trennung konfrontiert werden. Doch wer das Gespräch in einem geeigneten Moment wagt, kann nur gewinnen. Als Ausgangspunkt dafür sind emotionelle Klarheit und Ehrlichkeit wichtig.
Genau hier setze ich an, der weg einer Partnerrückführung ist meistens der Richtige.