Runenkraft
Runen sind die alten Schriftzeichen der Germanen. Man kennt diese Zeichen vor allem von Inschriften auf Steinen. Runen fanden ihre Verwendung insbesondere zwischen dem 2. und 14. Jahrhundert, aber es wird vermutet, dass ihr Ursprung deutlich älter ist und auf schon früher verwendete Symbole zurückgeht. Die Runen, wie wir sie heute kennen, sind möglicherweise bereits in vorchristlicher Zeit entstanden. Da sie anfangs jedoch vor allem in Holz geritzt wurden, sind entsprechende Zeugnisse leider verloren gegangen.
Grundlage der Runen ist das Futhark, eine Runenreihe. Das älteste Futhark umfasst 24 Runen. Darauf aufbauend sind neuere Runenreihen entstanden, z.B. das 33 Runen umfassende angelsächsische Futhark.
Dabei sind Runen jedoch nicht nur als Schriftzeichen zu verstehen, die für einen bestimmten Laut stehen. Runen sind auch nicht wie unser Alphabet für den alltäglichen Schriftgebrauch vorgesehen. Anders als bei unseren Buchstaben hat jede Rune einen eigenen Namen, welcher eine höhere Bedeutung hat. Jede Rune steht für diesen Begriff und für den damit verbundenen Klang. Der akustische Aspekt der Runen ist nicht zu vernachlässigen, da jeder Klang einen Effekt auf den Körper hat und so eine Wirkung entfalten kann.
Die erste Rune im ältesten Futhark, Fehu, bedeutet z.B. ursprünglich „Vieh“. Damit verknüpft ist vor allem der Besitz und Wohlstand, im weiteren Sinne aber auch jede Erfüllung und Erfolg, sowie geistige und psychische Stärke. Fehu beinhaltet die Energie der Bewegung und verspricht Fruchtbarkeit.
Runen sind also Symbole, denen eine besondere Kraft innewohnt und die mit ihrer Bedeutung eng verwoben sind. Damit ist nicht nur die unmittelbare Bedeutung des Wortes gemeint, sondern eigentlich eine ganze Kategorie von zusammengehörenden Begrifflichkeiten. Jede Rune hat also ein eigenes Konzept.
Die mystische Bedeutung zeigt sich schon an der Herkunft des Wortes „Rune“, das so viel wie „Geheimnis“ bedeutet.
Schon sehr früh haben die Menschen die starke Energie dieser Symbole erkannt und sie für bestimmte Zwecke eingesetzt. In Waffen oder Schmuck eingeritzt, sollten Runen zum Beispiel Schutz oder Erfolg verheißen.
Die magische Kraft der Runen wurde in der Edda beschrieben, der Sammlung nordischer Götterdichtung und Heldenlieder, die auf die vorchristliche Mythologie zurückgeht. Odin, der als Schöpfer und Gott der Runen und der Runenmagie gilt, nutzt hier die Runen zur Erlangung von Weisheit und für einen Blick in die Zukunft.
Hier liegt der Ursprung des Runenorakels, mittels dem eine Zukunftsdeutung vorgenommen werden kann. Gezogene oder geworfene Runen müssen jedoch auch richtig gedeutet zu werden. Die Runendeutung ist eine Kunst und sehr komplex, da jede Rune nicht nur eine feststehende Bedeutung hat, sondern sich wie eine Persönlichkeit aus mehreren Eigenschaften zusammensetzt.
Glücklicherweise geriet die Macht dieser uralten magischen Zeichen nie in Vergessenheit und so können wir auch heute noch von ihrer heilenden und magischen Wirkung profitieren. Runen haben die Kraft, uns etwas über unsere Zukunft und damit letztlich über uns selbst zu erzählen. Wenn wir die Runen befragen, können sie uns einen Weg weisen und uns zum richtigen Handeln veranlassen, welches unsere persönliche Zukunft in für uns förderlicher Weise beeinflusst. Unsere Zukunft haben wir letztendlich selbst in der Hand. Runen bieten uns damit also vor allem einen Zugang zu uns selbst und unseren Zielen und Wünschen. Sie zeigen uns nicht eine feststehende Zukunft, sondern bieten uns die Möglichkeit, diese positiv zu beeinflussen. Damit wird deutlich, dass die Runen nicht nur eine voraussagende Funktion erfüllen, sondern uns vor allem bei schwierigen Fragestellungen unterstützen und zudem eine heilende und heilsame Wirkung entfalten können.